Konferenz
»Der Haupt­feind steht im eigenen Land«

Die jährlich stattfindenden Konferenzen gegen den deutschen Imperialismus sollen den politischen Austausch und die Zusammenarbeit derjenigen revolutionären Kräfte fördern und vorantreiben, die in der Arbeiter- und demokratischen Bewegung für die Linie »Der Hauptfeind steht im eigenen Land« kämpfen wollen.

Vorkriegs- und Kriegszeiten:

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der zwischenimperialistischen Widersprüche im Vergleich 1914 bis heute

Gretl Aden (Kommunistische Arbeiterzeitung)

Zunächst eine Vorbemerkung:

Im folgenden ist meist von „der deutsche Imperialismus“, „der französische Imperialismus“ oder einfach nur von „Deutschland“, Frankreich“ usw. die Rede. Das soll nicht so verstanden werden, dass die herrschende Klasse dieser Staaten, die Monopolbourgeoisie, ein einheitlicher Block wäre. Es gibt in allen imperialistischen Staaten unterschiedliche Strömungen und Fraktionen innerhalb des Kapitals, die darum ringen, sich mit ihrer Linie und ihren Interessen durchzusetzen bei den innen- wie außenpolitischen Maßnahmen der jeweiligen Staaten. Wenn ich also im folgenden die Interessen und Handlungen dieses oder jenes imperialistischen Staates im Kampf untereinander benenne, dann ist das die Linie, die sich schließlich durchgesetzt hat.

Ich gehe auch nicht auf die innenpolitische Situation ein, nicht auf die chauvinistischen, rassistischen oder faschistischen Kampagnen und Maßnahmen im Inneren als notwendigen Gegenpol der aggressiven Politik nach Außen, nicht auf das Kräfteverhältnis zwischen Arbeiterklasse und Bourgeoisie. Nicht zuletzt dieses hat wesentlichen Einfluss darauf, welche Politik sich durchsetzen kann. Hätte z.B. innerhalb der SPD nicht die Linie des Verrats vor dem 1. Weltkrieg die Oberhand gewinnen können, wäre die Geschichte anders verlaufen.

Und noch eine Vorbemerkung:

Da es schwierig ist, den Kern zwischenimperialistischer Widersprüche zu verstehen, um die es doch jetzt gehen soll, ohne zu wissen, was Imperialismus bedeutet, möchte ich zunächst, noch einmal kurz an die wesentliche Grundlage des Imperialismus erinnern: Die Monopole. Diese sind, egal ob im Banken- oder produzierenden Sektor, aus dem Kapitalismus der freien Konkurrenz durch die vor sich gehende Konzentration und Zentralisation der Produktion und des Kapitals hervorgegangen. Bank- und Industriekapital verschmelzen ineinander. Diese Monopole, in der Hand einer winzigen Schicht von Bourgeois, erlangen aufgrund ihrer Größe eine entscheidende Stellung im Wirtschaftsleben und haben maßgeblichen Einfluss auf die Regierungen, beherrschen den ganzen Staat. Sie sind aufgrund ihrer Größe in der Lage, internationale Bündnisse zu schließen um sich Märkte und Rohstoffe aufzuteilen. Doch setzt das die Konkurrenz unter ihnen, dieses wesentliche Merkmal jeglicher kapitalistischen Produktion, nicht außer Kraft. Jedes Monopol strebt nach Weltherrschaft, um seine Profitmaximierung zu sichern, was zwangsläufig zu heftigen Widersprüchen unter ihnen und zu Widersprüchen zwischen den Staaten führt. Und, ein weiteres wesentliches Merkmal des Imperialismus, die territoriale Aufteilung der Welt unter den kapitalistischen Großmächten ist beendet. Das aber bedeutet, dass Veränderungen der Kräfteverhältnisse unweigerlich den Drang nach einer Neuaufteilung hervorrufen. Dazu ein Zitat von Lenin:

„Die Kapitalisten teilen die Welt nicht etwa aus besonderer Bosheit unter sich auf, sondern weil die erreichte Stufe der Konzentration sie zwingt, diesen Weg zu beschreiten, um Profite zu erzielen; dabei wird die Teilung ‚nach den Kapital‘, ‚nach der Macht‘ vorgenommen – eine andere Methode der Teilung kann es im System der Warenproduktion und des Kapitalismus nicht geben. Die Macht aber wechselt mit der ökonomischen und politischen Entwicklung; um zu begreifen, was vor sich geht, muß man wissen welche Fragen durch Machtverschiebungen entschieden werden; ob diese Verschiebungen nun ‚rein‘ ökonomischer Natur oder außerökonomischer (z.B. militärischer) Art sind, ist eine nebensächliche Frage …“1

Und:

„Denn unter dem Kapitalismus ist für die Aufteilung der Interessen- und Einflußsphären, der Kolonien usw. eine andere Grundlage als die Stärke der daran Beteiligten, ihre allgemeinwirtschaftliche, finanzielle, militärische und sonstige Stärke, nicht denkbar. Die Stärke der Beteiligten aber ändert sich ungleichmäßig, denn eine gleichmäßige Entwicklung der einzelnen Unternehmungen, Trusts, Industriezweige und Länder kann es unter dem Kapitalismus nicht geben. Vor einem halben Jahrhundert war Deutschland, wenn man seine kapitalistische Macht mit der des damaligen England vergleicht eine klägliche Null; ebenso Japan im Vergleich zu Rußland. Ist die Annahme ‚denkbar‘, dass das Kräfteverhältnis zwischen den imperialistischen Mächten nach zehn, zwanzig Jahren unverändert geblieben sein wird? Das ist absolut undenkbar.“ 2

Damit sind wir nicht nur bei den Widersprüchen, die zum ersten Weltkrieg führten, sondern auch bei dem Punkt, der sich notgedrungen wie ein roter Faden durch die zwischenimperialistischen Widersprüche bis heute zieht: die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung und die daraus folgende Verschiebung der Kräfteverhältnisse

Die neuen Räuber

Gehen wir also zurück ins späte 19. Jh. Die alten Großmächte England, Russland und Frankreich – England und Frankreich mit einem zusammengeraubten großen überseeischen Kolonialreich vor allem in Asien und Afrika, das russische Zarentum, das die weiten, teilweise nur dünn besiedelten, aber Rohstoff reichen Gebiete um es herum seiner Herrschaft untergeordnet hat – sahen sich zunehmend bedrängt durch die spät die feudale Zersplitterung überwunden habenden, aber sich dann ökonomisch sehr schnell entwickelnden kapitalistischen Mächte. In Europa waren das v.a. das Deutsche Reich, aber auch Italien, in Asien Japan. Sie hatten dadurch den Vorteil, dass sie mit Maschinen auf dem neuesten Stand ihre Produktion aufbauen und erweitern und aus der Schufterei der Arbeiter an diesen Maschinen ihren Mehrwert ziehen konnten. Für Deutschland – und darauf gehe ich als Beispiel im folgenden vor allem ein – bedeutete das, dass schnell sehr viel mehr hergestellt und auf dem Markt geworfen wurde, als das relativ kleine Gebiet des deutschen Kaiserreiches, umgeben von den damals größten Mächten, kaufkräftig aufnehmen konnte. So hat sich z.B.in der Zeit von 1888 bis 1913 Englands Außenhandel verdoppelt, während sich der des Deutschen Reichs glatt verdreifacht hat. 3

In den neuen Industriezweigen, der chemischen Industrie - Bayer, BASF, Mitte der1860er Jahre gegründet -, der elektrischen Industrie - Siemens, AEG usw. die 1870 gegründet worden sind -, wurde der deutsche Imperialismus in kürzester Zeit sogar führend, er hat die anderen Länder überholt. Dieses schnelle Wachstum ging einher mit einer raschen Herausbildung großer Syndikate und Kartelle. 1893 wurde das rheinisch-westfälische Kohlesyndikat (Kirdorf) gegründet, 1897 das Roheisensyndikat, 1904 das deutsche Stahlsyndikat. Parallel, gleichzeitig miteinander verwoben, ging eine schnelle Verschmelzung von Industrie- und Bankkapital vor sich. Die wichtigsten Banken, Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank um 1870 gegründet, unterwarfen sich in wenigen Jahrzehnten die Mehrheit der Kleinbanken und wurden bestimmend bei der Vergabe von Krediten an die Unternehmen, die sich wiederum an ihnen beteiligten, wenn sie nicht gleich, wie bei Siemens und der Deutschen Bank, von den gleichen Familien gegründet worden sind. Das Industrie- und Bankkapital war so in kurzer Zeit zum Finanzkapital verschmolzen, das personell eng miteinander verflochten und gut organisiert sich daran machte, seinen Geburtsfehler, zu spät und zu kurz gekommen zu sein, auszumerzen. Von daher kamen mit dieser Entwicklung auf der einen Seite eine Reihe von Überlegungen und Forderungen auf, wie man Europa den Bedürfnissen des deutschen Kapitals nach Absatz von Waren und vor allem auch Kapital unterwerfen konnte.

Auf der anderen Seite riss das Kaiserreich, selbst mit Ausnahme von Kohle arm an Rohstoffen, die Flecken v.a. in Afrika an sich, die noch nicht im Besitz anderer Großmächte waren (Südwestafrika, Kamerun, Togo), aber auch, bereits in heftigen Differenzen mit England eine Reihe von Südseeinseln. Doch irgendwann gab es keine weißen Flecken mehr, man drang in die Einflusszonen der anderen Großmächte vor. Das geschah mit scheinbar ganz friedlichen, zivilen Unternehmungen, wie die Bagdad-Bahn, mit deren Bau Ende des 19.Jh. begonnen wurde, die den Einfluss des dt. Imperialismus Richtung Südosten bis zum persischen Golf ausdehnen sollte. Die Deutsche Bank gab die Kredite an die Türkei, die dann mit den aus den Bauern und Arbeitern herausgepressten Steuern zurückgezahlt wurden, deutsche Monopole lieferten Schienen und Lokomotiven, bauten die Bahnhöfe. Rüstungsprojekte wurden vereinbart, Militärberater geschickt. Die Türkei wurde so zum Vasallen Deutschlands. Diese Bahn aber durchschnitt den Weg Englands in seine asiatischen Kolonien und drang in die Einflusszone Russlands ein. Gleichzeitig wurde mit der Verabschiedung der Flottenvorlagen der Weg frei gemacht für die maritime Aufrüstung, ein offener Angriff auf die Vormachtstellung des britischen Imperialismus.

Bevor ich nun auf dessen Reaktionen eingehe, kurz zu Russland. Mit dem russischen Zarenreich unterhielt Deutschland durchaus gute Beziehungen. Getreide wurde eingeführt, Maschinen, Eisenbahnen usw. ausgeführt, die deutschen Banken gaben Kredite und bauten so ihren Einfluss in Russland aus. Doch die deutschen Junker, in deren Arme sich die Bourgeoisie aus Furcht vor den Arbeitern doch geflüchtet hatte, forderten Zölle auf das russische Getreide und schließlich auch ein Ende der Anleihen, da sie befürchteten, dass mit Hilfe der damit gebauten Eisenbahnen das Getreide schneller und billiger in das Deutsche Reich gebracht werden könnten. Um die Junker dazu zu bewegen, den Flottenvorlagen zuzustimmen, gab die kaiserliche Regierung nach. Die deutsch-russischen Beziehungen verschlechterten sich, die Anleihen übernahmen französische Banken und konnten so ihren Einfluss in Russland erweitern.

Zurück zum britischen Imperialismus. Die englische Regierung versuchte eine Annäherung an Deutschland zu erreichen, was aber kühl abgelehnt worden ist. Daraufhin schloss England ein Bündnis mit Frankreich, die Entente Cordiale (übersetzt: „herzliches Einvernehmen“, 1904), das zum Inhalt hatte, dass Frankreich seine Ansprüche auf Ägypten aufgibt, England dafür die französische Durchdringung Marokkos unterstützt. Das erzürnte die deutsche Schwerindustrie bzw. Krupp, die ein Auge auf das marokkanische Erz geworfen hat. Allerlei Kriegsgeschrei gegen Frankreich und England kam auf, doch konnte diese Krise noch einmal durch ein deutsch-französisches Abkommen beigelegt werden, nachdem die deutsche Regierung feststellen musste, dass sie mit ihren Forderungen völlig isoliert ist. Selbst das befreundete Italien, ebenfalls an Gebieten in Nordafrika interessiert, lehnte das Vordringen ab. Daraufhin räumte Deutschland Frankreich die politisch-militärische Vormachtstellung ein gegen die Zusage eines gemeinsamen wirtschaftlichen Vorgehens in Marokko, wofür auch ein gemeinsames Wirtschaftsunternehmen gegründet worden ist. Doch dieses Bündnis hielt nur kurz, denn nun wollten die Gebrüder Mannesmann, Hüttenbesitzer und Röhrenhersteller, mit allerlei Bestechungsgeldern den Sultan dazu zu bewegen, ihnen das marokkanische Erzmonopol auszuliefern. Frankreich, England und Russland protestierten, Deutschland schickte Kriegsschiffe ins Mittelmeer. Doch diese mussten sich zurückziehen, nachdem sowohl England wie auch Russland unzweideutig zu verstehen gaben, dass sie sich auf die Seite Frankreichs stellen würden, wenn die kaiserliche Regierung ihre Provokationen weiter zuspitzt. (Es kam wieder zu einem Kompromiss: Frankreich gab einen Teil des an Kamerun grenzenden französischen Kongo-Gebietes an Deutschland ab, das dafür Marokko dem französischen Imperialismus überließ. Außerdem blieb Deutschland sein wirtschaftlicher Einfluss zugesichert). Doch diese Zugeständnisse, die dem kräftigen neuen Räuber aufgrund seiner erreichten Stärke gemacht wurden, reichten nicht. Die herrschende Klasse in Deutschland verlangte nach mehr und stellte fest, dass sie so nicht in dem Maße weiter kam, wie es ihren Bedürfnissen entsprach. Der deutsche Imperialismus stellte die Machtfrage. Österreich-Ungarn wurde ermuntert Serbien zu überfallen. Die Schutzmacht Serbiens, Russland, machte mobil, wie auch Frankreich. Beiden wurde der Krieg erklärt. Kurz darauf trat England, wie auch im fernen Osten Japan in den Krieg ein. Japan holte sich dann als erstes das vom Deutschen Reich während der Niederschlagung des Boxeraufstandes – damals durchaus in trauter Eintracht all der Großmächte – geraubte chinesische Gebiet, die Bucht Kiautschau. Italien, mit Deutschland und Österreich im Dreibund verbündet, wurde durch Zugeständnisse Englands über Gebietserweiterung und Kolonien an der afrikanischen Mittelmeerküste 1915 dazu gebracht, auf der Seite der Entente in den Krieg einzutreten. Und schließlich erklärten auch die Vereinigten Staaten, dieser ebenfalls neue Räuber, der aber bisher zumindest in Europa keine große Rolle spielte, 1917 Deutschland den Krieg, nachdem dieser mit seinen U-Booten alles beschoss, was die Meere benutzte und damit die USA erheblich in ihrem Handel beeinträchtigte.

Das alles für folgende Kriegsziele, wie sie der damalige Reichskanzler Bethmann Hollweg im September 1914, also bereits während des ersten Weltkrieges, niederschrieb. Nachdem er erklärte, was alles annektiert werden muss, vor allem Teile Frankreichs mit seinen Erzvorkommen, welche Kolonien in Afrika man beanspruchte, dass Russlands Herrschaft über die nicht-russischen Vasallenvölker gebrochen werden muss und Luxemburg ein deutscher Bundesstaat wird, kommt Punkt 4 dieser Kriegszielschrift: „4. Es ist zu erreichen die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen unter Einschluss von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Österreich-Ungarn, Polen und eventuell Italien, Schweden und Norwegen. Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muss die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Mitteleuropa stabilisieren.“4

Zusammenfassung:

Der 1. Weltkrieg war also ein von allen Seiten her imperialistischer Krieg, in dem die Erde auf dem Rücken der Völker, riesiger Zerstörungen und 20 Millionen Toten neu aufgeteilt worden ist. Anlass für die Zuspitzung der Widersprüche war aber vor allem das Erstarken des zu spät und zu kurz gekommenen dt. Imperialismus, der die Kräfteverhältnisse verschob und nach Ausdehnung seines Einflussgebietes, seiner Absatzmärkte, seiner Herrschaft über die Rohstoffquellen drängte und dabei an die Grenzen einer „friedlichen“ – friedlich in Anführungszeichen, denn die Eroberungen der Kolonien waren alles anderes als friedlich, ganz im Gegenteil – ökonomischen und politischen Ausdehnung stieß. Durch sein aggressives Vorgehen machte er nicht nur gute Beziehung zu anderen Staaten wie Russland zunichte und schwächte sich dadurch sogar (Anleihen Russland), sondern rief auch Bündnisse gegen ihn hervor. Das Deutsche Reich konnte diesen Krieg nicht gewinnen, was die deutsche Monopolbourgeoisie und ihren Staat jedoch nicht daran hinderte, ihn anzuzetteln.

Ergebnis des 1. Weltkrieges

Noch bevor der Krieg zu Ende war sorgten die Arbeiter Russlands im Verbund mit den Bauern durch die Revolution dafür, dass ihr Land aus dem illustren Kreis der imperialistischen Räuber ausschied. Damit entstand eine ganz neue Macht, zu der die imperialistischen Staaten einen sehr grundsätzlichen Widerspruch hatten, ging es dabei doch um die Existenz ihrer Herrschaft überhaupt. Von daher hatte dieser grundsätzliche Widerspruch der in der Folge auch Einfluss auf die Widersprüche zwischen den Imperialisten.

Für das Deutsche Reich endete der erste Weltkrieg mit der absoluten Niederlage. Es verlor durch die von den Siegermächten diktierten Bedingungen vor allem an Polen, Frankreich und Belgien 13% seines Gebietes und alle seine Kolonien. Sie wurden dem 1920 gegründeten Völkerbund übergeben, der sie als Mandatsgebiete an interessierte Kolonialmächte, vor allem Frankreich und England, weitergab. Das Rheinland war besetzt. Österreich-Ungarn wurde aufgespalten v.a. in die Staaten Ungarn, Tschechoslowakei und Österreich, ein Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ausdrücklich verboten. Das Königreich Jugoslawien wurde gegründet als Sperrgürtel gegen den deutschen Drang nach Südosten. Das Heer in Deutschland wurde auf 150.000 Mann begrenzt, die allgemeine Wehrpflicht ebenso wie eine Aufrüstung verboten.

England und Frankreich erhielten zusätzliche Kolonien und hatten sich bereits während des Krieges in einem Geheimabkommen (Sykes-Picot) große Teile des ehemaligen Osmanischen Reiches im Nahen und Mittleren Osten unter einander aufgeteilt (entsprechend etwa Jordanien, Libanon, Irak, Syrien, das Gebiet um Haifa). Die USA hatten nun einen Fuß in Europa und sind aufgrund der hohen Kriegskosten Englands und Frankreichs zu deren Gläubiger geworden.

Doch es wären nicht imperialistische Staaten, hätte es nicht durchaus unterschiedliche Bestrebungen gegeben, wie genau die Neuaufteilung Europas aussehen und wie man mit dem besiegten Konkurrenten umgehen soll.

Der französische Imperialismus war bestrebt, nun seinerseits in Europa eine hegemoniale Stellung einzunehmen und weitgehende Maßnahmen zu ergreifen, um diese Stellung auch zu erreichen, wie z.B. auch eine Abtrennung der linksrheinischen Gebiete des dt. Imperialismus an Frankreich. Polen sollte als Verbündeter Frankreichs gegen ein mögliches Wiedererstarken des deutschen Imperialismus, wie auch gegen das revolutionäre Russland in den Grenzen von 1772 (ganz Oberschlesien) entstehen. Beides wurde von England wie auch den USA verhindert. England hatte kein Interesse an einer solchen Stärkung des Konkurrenten Frankreich auf dem Festland und die Vereinigten Staaten hatten das Interesse eines wirtschaftlich wieder gestärkten deutschen Imperialismus für den Absatz von us-amerikanischen Waren und Kapital. Die französische Regierung drang daraufhin auf einen Sondervertrag mit Großbritannien und den USA, nach dem beide Staaten Frankreich im Falle eines Überfalls seitens Deutschlands zu Hilfe kommen sollten. Dieses Garantieabkommen wurde allerdings nie ratifiziert.

Einig waren sich Frankreich und England in ihrer Forderung nach hohen Reparationszahlungen, um ihre Schulden gegenüber den USA bezahlen zu können.

Die Zeit zwischen den Kriegen: Das Wiedererstarken des deutschen Imperialismus

In dieser Konstellation begann die deutsche Monopolbourgeoisie, besiegt von den imperialistischen Mächten, aber leider nicht geschlagen von den Arbeitern und damit grundsätzlich unschädlich gemacht, die Ergebnisse des 1. WK zu revidieren und ihre alten Ziele zu verfolgen: die Vorherrschaft in Europa zu erreichen und sich so auch gegenüber den anderen Mächten, v.a. nun auch gegenüber den USA in ihrem Kampf um weltweiten Einfluss, Absatzmärkte und Rohstoffe zu behaupten. Es konnte dabei die widersprüchlichen Interessen der Siegermächte nutzen. So gab es eine Reihe von Versuchen, Bündnisse mit Frankreich zu schließen mit dem Versprechen einer gemeinsamen Aufteilung Europas oder gar der Welt.

Doch zunächst schloss die Regierung der Weimarer Republik und ihrem Außenminister Rathenau 1922 mit der Sowjetunion den Vertrag von Rapallo. Die junge Sowjetunion, durch Krieg und Interventionskriege in großer Not, musste ihrerseits die Widersprüche zwischen den Imperialisten nutzen, um einen Block dieser Mächte gegen sie und die daraus folgende völlige wirtschaftliche Isolation zu verhindern. Sie bot Deutschland einen Vertrag zur Zusammenarbeit an. Auch wenn von der äußersten Reaktion, die sich sofort nach Ende des Krieges begann zu organisieren und vor allem von der Schwerindustrie vertreten wurde, aufs heftigste bekämpft, hatte dieser Vertrag zunehmende Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der UdSSR zur Folge. Dass es dem dt. Imperialismus dabei überhaupt nicht um freundschaftliche Beziehung zur UdSSR ging, sondern darum, sich gegen den Westen im Osten zu stärken, ist klar und war auch der UdSSR klar – wie auch dem imperialistischen Konkurrenten Frankreich, der heftig gegen diesen Vertrag protestierte. Die FAZ schrieb 75 Jahre später dazu: „Bis heute gilt dieses Abkommen vor allem in Paris und Warschau, aber auch in London als Beleg für die zwischen 1922 und 1939 … verfolgte Absicht Deutschlands, die … Friedensordnung von 1919 auszuhebeln“ 5

Gleichzeitig schlug z.B. Stinnes, Eigentümer des Stinnes-Montan- und Industriekonzerns gleich Anfang der 20iger Jahre dem französischen Ministerpräsidenten ein deutsch-französisches Kohle- und Erzbündnis zur Beherrschung des Weltmarktes vor. Doch die Verhandlungen dazu scheiterten an der Frage der Anteile. 50:50 wollten die Deutschen, 60:40 zu ihren Gunsten die Franzosen. Um sich durchzusetzen torpedierten die reaktionärsten Kreise des deutschen Finanzkapitals die Reparationszahlungen und provozierten so den Konflikt mit Frankreich, das daraufhin ohne Zustimmung der englischen und US-amerikanischen Regierung das Ruhrgebiet besetzte. Da diese jedoch nicht einverstanden waren, da eine solche Gebietserweiterung Frankreichs und eine weitere Schwächung des dt. Imperialismus ihren Interessen zuwiderlief, kam es zum Dawes-Plan (1924). Dieser sah einerseits erhebliche Reparationszahlungen, wie auch weitere Einschränkungen der nationalen Souveränität Deutschlands vor (Reichsbahn und -bank wurden unter internationale Kontrolle gestellt), andererseits aber die Aufhebung aller der „wirtschaftlichen und der finanziellen Einheit Deutschlands entgegenstehenden Besatzungsmaßnahmen“ 6 vorsah, sowie eine internationale Anleihe in Höhe von 800 Millionen Goldmark. Diese Anleihe wurde vor allem von amerikanischen und britischen Banken ausgegeben. Mit Annahme dieses Plans musste sich Frankreich aus dem Ruhrgebiet zurückziehen. . „Eintritt in ein neues Zeitalter des vom Kriege nicht bedrohten Glückes und Gedeihens“ 7 versprach dieser Plan von Dawes und lieferte doch nur den Grundstein für die nächste Runde des gewaltsamen Versuchs, die Welt zu Gunsten des deutschen Imperialismus neu aufzuteilen

Denn dank des einfließenden Kapitals gelang es den deutschen Monopolen in kürzester Zeit die wichtigsten Industriezweige zu rationalisieren, die Produktionsmittel auf moderner Grundlage zu erneuern und so die Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern. Die Industrieproduktion betrug 1925 bereits wieder 83% des Vorkriegsstandes – trotz des verkleinerten Territoriums. Eine immense Konzentration und Zentralisation des Kapitals ging vor sich. So entstanden z.B. die IG-Farben und die Vereinigten Stahlwerke. Einerseits fand eine enge Verflechtung amerikanischer Monopole mit deutschen statt (und Absprachen, wie z.B. die zwischen Standard Oil und der IG-Farben8), andererseits strebten deutsche Monopole wieder verstärkt die Zusammenarbeit mit französischen Monopolen an. So entstanden u.a. das deutsch-französische Kalikartell und die europäische Rohstahlgemeinschaft, Kartelle, die auch gegen die Sowjetunion gerichtet waren, da sie auf deren Rohstoffe abzielten.

Die Europastrategien des deutschen Kapitals wurden um viele Varianten reicher.

Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Stärke konnte aber der deutsche Imperialismus auch politisch wieder mehr durchsetzen. So wurde er im Vertrag von Locarno 1925 bereits wieder als gleichberechtigter Partner Frankreichs behandelt. In diesem Vertrag wurde die Unverletzlichkeit der Grenzen im Westen festgelegt, nicht aber derjenigen im Osten, was mehr oder weniger offen gegen die Sowjetunion gerichtet war. Außerdem wurde die deutsche Republik in den Völkerbund aufgenommen.

1928 übertraf die industrielle Gesamtproduktion Deutschlands bereits wieder den Vorkriegsstand, gleichzeitig machte sich ein Abflauen der Hochkonjunktur bemerkbar. Die deutschen Monopole forderten eine Revision des Dawes-Plans. Auf Ersuchen der Reichsregierung vereinbarten Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan die Eröffnung offizieller Verhandlungen über eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes und die Einberufung einer neuen Sachverständigenkonferenz zur Reparationsfrage. Der Young-Plan (genannt nach dem amerikanischen Vorsitzenden dieser Kommission, in der von deutscher Seite überwiegend Vertreter des Finanzkapitals saßen) sah dann eine 60 jährige Reparationsverpflichtung Deutschlands mit einer durchschnittlichen Jahresrate von 2 Mrd. Mark vor (die aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1931 vorübergehend außer Kraftgesetzt und 1932 schließlich für beendet erklärt worden sind), weitere Kredite, den Abzug der letzten alliierten Kontrollorgane aus Berlin und schließlich räumten 1930 die Truppen der Entente das Rheinland. Die Forderungen von Reichsbankpräsident Schacht während der Verhandlungen, die Rückgabe der ehemaligen Kolonien und die Revision der deutschen Ostgrenzen, wurden allerdings nicht erfüllt.

Doch mit all dem begnügte sich die deutsche Monopolbourgeoisie nicht und konnte sich aufgrund der wieder erreichten Stärke und der kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten nicht begnügen. Der von Versailles befreite deutsche Imperialismus gab sein außenpolitisches Debut mit der Proklamation des Zollanschlusses Österreichs an Deutschland. Dieser Versuch, von England unterstützt, konnte jedoch „von den unter Frankreichs Führung stehenden kontinentalen Staaten zu Fall gebracht werden.“ 9 Gleichzeitig gab es inoffizielle Versuche zwischen deutscher und französischer Seite, der deutsch-französischen Industrie-Allianz ein politisch-militärisches Bündnis folgen zu lassen, mit dem Ziel, sich den Osten gemeinsam aufzuteilen. So fanden Anfang der 30iger Jahre wiederholt Verhandlungen über den Abschluss eines „accord à trois“ (Dreibund) zwischen Frankreich, Deutschland und Polen statt.10

Mit dieser gewachsenen Stärke des deutschen Imperialismus verstärkten sich die Tendenzen vor allem von Seiten des britischen Imperialismus, aber auch Frankreichs, Deutschlands Expansionsdrang nach Osten und gegen die Sowjetunion zu lenken, diesen grundsätzlichen Feind der Bourgeoisie. Der Einmarsch deutscher Truppen in Österreich (März 38) wurde tatenlos hingenommen. Mit dem Münchner Abkommen im Herbst 1938 stimmten die Vertreter Englands und Frankreichs der Annexion eines Teils der Tschechoslowakei zu, die ein paar Monate später erfolgte Besetzung des restlichen Tschechiens stieß ebenso auf keinen Widerstand von Seiten der anderen imperialistischen Mächte.

Doch ihre Rechnung, der deutsche Imperialismus solle doch die Sowjetunion überfallen, den dort staatlich organisierten Stützpunkt der internationalen Arbeiterklasse zerschlagen und sich in diesem Kampf aufreiben, ging nicht auf.

Zusammenfassung:

Trotz des gemeinsamen Interesses aller Imperialisten, die Sowjetunion zu zerschlagen, brachte dieser grundsätzliche Widerspruch - geht es doch um die Existenz der Bourgeoisie überhaupt - nicht die zwischenimperialistischen Widersprüche zum Verschwinden. Das wieder Erstarken des deutschen Imperialismus wurde sowohl durch den gemeinsamen Kampf der Mächte gegen die nun auch staatlich organisierte Arbeiterklasse, wie auch den Kampf der imperialistischen Mächte untereinander um Einfluss und Weltmarktanteile ermöglicht. Mit jedem Schritt, der es der deutschen Monopolbourgeoisie erlaubte, wirtschaftlich wieder zu erstarken, konnte diese über ihren Staat auch politische Zugeständnisse erzwingen. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich. Wieder erstarkt verlangte das deutsche Finanzkapital nach weltweiten Absatzmärkten, Rohstoffquellen und Einflusssphären und das zwangsläufig auch gegen die anderen imperialistischen Staaten. Es drängte nach Neuaufteilung der Welt und das mit Krieg. Um dieses Programm des Wahnsinns allerdings durchführen zu können brauchten die Herrschenden den Faschismus.

Der Zweite Weltkrieg und sein sich wandelnder Charakter

Der Zweite Weltkrieg begann als zwischenimperialistischer Krieg, gezielt vorbereitet und wieder begonnen vom deutschen Imperialismus. Nun sollte militärisch die Vorherrschaft über Europa erreicht werden, sollte „Lebensraum“ wie die Faschisten das bezeichneten, also Gebiete im Osten in den Weiten Russlands erobert werden. Noch bevor die Sowjetunion überfallen wurde, marschierte die Wehrmacht in Frankreich ein und stellte so gewaltsam die deutsch-französische Achse her. Italien unter Mussolini, verbunden mit dem faschistischen Dt. Reich, verfolgte seine eigenen Interessen, rückte im Mittelmeerraum vor, überfiel Albanien (1939) und trat 1940 mit der Kriegserklärung gegen Frankreich und England in den Weltkrieg ein. Die imperialistische Macht Japan kämpfte im Pazifikraum vor allem in Konkurrenz mit den USA um seine Vorherrschaft, bombardierte schließlich Ende 1941 Pearl Harbor, woraufhin auch das mit Japan verbündete Deutschland den USA den Krieg erklärte. Doch vorher hatte die faschistische Wehrmacht bereits die Sowjetunion überfallen. Nun wandelte sich der Charakter des Krieges. Die schon im Vorfeld des Krieges angestrengten Bemühungen der UdSSR, ein Bündnis der Westmächte mit der Sowjetunion gegen Hitlerdeutschland und seine Verbündeten zu schließen, hatte endlich Erfolg. Der Krieg wurde von Seiten dieses Bündnisses, das nun objektiv auch auf der Seite der Befreiungskämpfe der Völker stand, die von Deutschland, aber auch Japan überfallen worden sind, zum gerechten Krieg gegen den Faschismus.

Die Kräfteverhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1989: Neue Situation und alte Widersprüche:

Als Ergebnis des Krieges hatten sich die Kräfteverhältnisse zwischen den imperialistischen Staaten noch einmal wesentlich zu Gunsten des US-Imperialismus verändert. Japan und Deutschland waren besiegt und besetzt, letzteres in Besatzungszonen aufgeteilt. England, vor allem aber Frankreich waren politisch und militärisch geschwächt und verloren zusätzlich im Laufe der folgenden Zeit durch die Befreiungsbewegungen und Unabhängigkeitskämpfe einen großen Teil ihrer Kolonien. Die USA wurde zum Gläubiger aller anderen imperialistischen Staaten und zur bestimmenden imperialistischen Kraft. Andererseits ging die internationale Arbeiterbewegung trotz ungeheurer Verluste im Kampf gegen den Faschismus gestärkt hervor. In allen Staaten des ehemaligen „Cordon Sanitaire“ und darüber hinaus in Jugoslawien und Albanien und in einem Teil Deutschlands, konnte die Arbeiterklasse im Bündnis mit den Bauern und mit Unterstützung der Sowjetunion Siege über die Bourgeoisie erringen und Volksdemokratien bzw. sozialistische Staaten errichten. Im Osten rang das chinesische Volk 1949 seine äußeren (Japan) und inneren Feinde nieder, überall standen die Völker im Kampf um ihre Befreiung auf.

Diese Kräfteverhältnisse bestimmten das Geschehen in den folgenden Jahrzehnten. Der Kampf des Finanzkapitals weltweit unter Führung des US-Imperialismus gegen die internationale Arbeiterbewegung, der Versuch, das Rad der Geschichte noch einmal zurück zu drehen, überlagerte die Widersprüche zwischen den imperialistischen Staaten. Doch unter dieser Decke zeichneten sich die nun schon bekannten Widersprüche und Strategien, sie zu bewältigen, wieder ab und es veränderten sich die Kräfteverhältnisse.

Der deutsche Imperialismus, nun zusammengedrängt auf Westdeutschland, bot sich als Speerspitze gegen die soz. Länder im Osten an und wurde zu diesem Zweck mit massiver Unterstützung von Seiten der USA und Englands als Frontstaat wieder hochgepäppelt. Nicht zerschlagen, sondern nur entflechtet und mit Hilfe einfließender Kredite, begannen die Monopole auf den Trümmern des Krieges, der doch so gründlich jede Überkapazität vernichtet hatte, ihre Maschinen auf moderner Grundlage zu erneuern und so die Produktionskapazitäten sogar über den Vorkriegsstand hinaus zu erweitern. So wurde die BRD bereits in den 1950ger Jahren zur ökonomisch stärksten Macht in Europa, begann mehr zu exportieren, als sie importieren musste. Bereits 1957 prahlte Franz Josef Strauß: „Wir sind die wirtschaftlich stärkste Macht in Mitteleuropa geworden. An unseren Kassen stehen die ehemaligen Sieger Schlange. Bei uns sind alle verschuldet. Auf die Dauer kann es kein Deutschland geben, das wirtschaftlich ein Riese und politisch ein Zwerg ist. Deshalb braucht die deutsche Politik einen europäischen Rahmen.“11 Den europäischen Rahmen wohlgemerkt für die deutsche Expansion.

In den 50iger Jahren begann auch, was bürgerliche Strategen bis heute die „doppelte Eindämmung“ nennen: Die militärische Einbindung in die NATO, die politische in ein Bündnis mit den anderen europäischen imperialistischen Staaten. Der wieder erstarkende deutsche Imperialismus sollte so unter Kontrolle gehalten werden.

Für den französischen Imperialismus war diese Politik der USA und Großbritanniens ein Affront, war sie doch wieder auf eine Stärkung des deutschen Imperialismus, sowie des US-Imperialismus in Europa und damit eine weitere Schwächung des eigenen Einflusses gerichtet. So schlug z.B. die französische Regierung vor, die BRD nicht in die NATO militärisch einzubinden, sondern ohne eigenständige Armee und Rüstung in ein Europäisches Verteidigungsbündnis (EVG). Dieser Vorstoß scheiterte allerdings am französischen Parlament woraufhin Westdeutschland remilitarisiert und in die Nato aufgenommen wurde. De Gaulle forderte dann 1958 von den Amerikanern ein Sonderbündnis in der NATO zwischen Paris, London und Washington. Die USA lehnten ab. Am 13.2.1960 explodierte dann die erste französische Atombombe in Regane.

Um in dieser Situation sowohl den deutschen Imperialismus unter Kontrolle zu halten, wie auch den eigenen Einfluss in Europa gegen die USA und England wieder zu stärken, strebte Frankreich weiterhin nach einem Bündnis mit Westdeutschland innerhalb einer europäischen Zusammenarbeit, möglichst unabhängig von den USA – und auch GB. (So scheiterte die Aufnahme GB in die EWG zweimal [63 und 67] am Veto Frankreichs). Diese französischen Bündnisbestrebungen trafen durchaus auch auf Interesse des deutschen Imperialismus, seinerseits jedoch mit dem Ziel, eine zu starke Rolle Frankreichs zu Gunsten des eigenen Vorherrschaftsstrebens dabei zu verhindern – und das mit Hilfe der berühmten „transatlantischen Freundschaft“, mit der man, wenn es passte, Frankreich in den Rücken fiel.

Das alles sind nur Ausschnitte die aber beispielhaft zeigen, wie viel doch die Widersprüche zwischen den imperialistischen Staaten mit denen zwischen den beiden Kriegen gemeinsam haben bei aller Unterschiedlichkeit der internationalen Kräftekonstellation.

Noch etwas erinnert an die Zeit zwischen den beiden Kriegen (und unmittelbar auch an heute): die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Sowjetunion trotz der großen Feindseligkeit. Bereits Ende der 50iger Jahre, also noch bevor die sog. Entspannungspolitik als neue Strategie zur Schwächung der sozialistischen Staaten sich durchsetzte, verhandelte die Adenauerregierung über ein Geschäft, das den Verkauf von Mannesmann´schen Röhren und die Gewährung von Krediten (Deutsche Bank) in die UdSSR vorsah, die im Gegenzug Erdgas an die BRD liefern sollte. Doch zunächst scheiterte dieser Vertrag an einem vor allem von den USA durchgesetzten, aber im Nato-Rat mit deutscher Stimme 1963 verabschiedeten Röhrenembargo gegenüber den Warschauer-Pakt-Staaten. Erst 1970 konnte dieser Vertrag dann abgeschlossen werden, der es ermöglicht hat, dass bis heute ein wesentlicher Anteil des deutschen Gasbedarfs aus Russland geliefert wird.

Jetzt nur noch ein paar Stichpunkte:

Mit der Gründung der EWG Ende der 50iger Jahre, des schrittweisen Abbaus von Handelshemmnissen und schließlich der Errichtung eines Binnenmarktes zwischen den beteiligten Staaten; mit dem Beitritt weiterer Staaten (England, Irland, Dänemark), mit der Entwicklung also dieses Bündnisses, das von den Herrschenden in Frankreich doch gedacht war als Kontrolle des deutschen Kontrahenten durch eine gemeinsame Aufteilung der Märkte Europas, hat der dt. Imperialismus dadurch seine Stellung nur verstärkt gegenüber den europäischen imperialistischen Mächten Frankreich, England und Italien und seine Vorherrschaft in Europa ausgebaut.

Doch nicht nur in Europa, auch weltweit veränderten sich die Kräfteverhältnisse zumindest im wirtschaftlichen Bereich zwischen den Großmächten. Der US-Imperialismus, geschwächt durch den Krieg gegen das vietnamesische Volk, musste ab den 70ger Jahre bereits mehr Waren einführen, als er ausfuhr und diese Entwicklung setzt sich bis in die heutigen Tage fort. Japan dagegen verzeichnete in den 70iger Jahren zum ersten Mal Handelsbilanzüberschüsse, Westdeutschland sowieso und was letzteres betrifft durchgehend bis heute. 12

Zusammenfassend war der Widerspruch zwischen der sozialistischen Welt und der kapitalistischen Welt in der Zeit nach 45 bis 89 der bestimmende auch für die Beziehungen unter den imperialistischen Staaten. Die Stärke des sozialistischen Lagers ließ auch einen großen Krieg nicht ratsam erscheinen. Doch konnte aufgrund dieser besonderen Situation der deutsche Imperialismus ökonomisch wieder einmal erstarken und verschob so die Kräfteverhältnisse.

1989 und folgende: Neuaufteilung der Welt

Die siegreichen Konterrevolutionen in den Jahren 89 bis 92 in den Warschauer Pakt Staaten, in Albanien und Jugoslawien veränderten die Nachkriegsordnung grundsätzlich. Sie veränderte sich insgesamt zugunsten der Monopolbourgeoisie weltweit, wie aber im Besonderen zugunsten des deutschen Imperialismus. Es war eine völlig neue Situation. Die nun im Verständnis des Kapitals frei gewordenen Gebiete im Osten mussten zum jeweilig eignen Nutzen neu aufgeteilt werden. Vor allem Russland weckte die Begehrlichkeiten der imperialistischen Saaten. Russland mit seinem Reichtum an Bodenschätzen, war nun ohne Sowjetmacht aber auch ohne die Macht eines etablierten russischen Imperialismus wie er noch bis zum 1. Weltkrieg die Kräfteverhältnisse geprägt und den Weg nach Osten versperrt hat. Es war erheblich geschwächt durch sehr instabile innere Machtverhältnisse, wie auch durch den Verlust einer Reihe von Sowjetrepubliken, die schnell ihre Unabhängigkeit erklärt haben, darunter die Ukraine, die Russlands Zugang zum Schwarzen Meer kontrollierte. Das alte Kriegsziel des deutschen Imperialismus, „die Knechtschaft Russlands über seine Vasallen“ zu brechen, war so auf ganz andere Weise Wirklichkeit geworden. Diese Situation schien es möglich zu machen, den russischen Markt, vor allem aber auch seine Rohstoffe und die in den Kaukasusrepubliken in die Hände zu bekommen, ohne direkt militärisch anzugreifen. Es begann der Kampf zwischen den imp. Mächten um diese Reichtümer. Was der US-Imperialismus dabei vor allem verhindern wollte und weiterhin verhindern will, wird kurz aus folgendem Zitat der New York Times bereits im 2. Mai 1989 geschrieben, noch vor dem Fall der Mauer: „Es ist diese Furcht: Westdeutschland, schon jetzt beherrschende ökonomische Macht in Westeuropa, will Gorbatschows Politik der Öffnung nutzen, um die beherrschende ökonomische Macht in Ost- und Zentraleuropa zu werden. … Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchte der Westen, Westdeutschland politisch, wirtschaftlich und militärisch an sich zu binden. Die Angst des Westens resultiert aus der klaren logischen Überlegung, daß ein ungezügeltes Deutschland noch einmal seine Macht im Osten suchen würde.“13 Das bedeutete auf der einen Seite, selbst die Rohstoffe in die Hand zu bekommen, auf der anderen Seite aber vor allem, den Drang des dt. Imperialismus nach Osten möglichst unter US-Führung kontrollierbar zu machen, was aber ohne Zugeständnisse an die deutsche Stärke nicht ging. So kam es zum 2 plus 4 Vertrag, mit dem der dt. Imperialismus sich die DDR einverleiben, die letzten Fesseln des Potsdamer Abkommens los werden und als einziger imperialistischer Staat sein unmittelbares Herrschaftsgebiet vergrößern konnte. Frankreich unter der Regierung Mitterand, vor allem aber Englands Regierungschefin Thatcher hatten erhebliche Widersprüche gegen diesen Machtzuwachs des deutschen Konkurrenten und versuchten, die Verabschiedung dieses Vertrages hinauszuschieben. Doch der dt. Imperialismus war inzwischen zu stark geworden, um gegen ihn, unterstützt vom US-Imperialismus anzukommen. Frankreich forderte daraufhin eine noch weitergehende Einbindung in das europäische Bündnis durch eine Vertiefung der EU, und, wie es heißt, eine gemeinsame Währung. Eine hegemoniale Stellung Deutschlands in Europa sollte so –wieder einmal - verhindert und der Osten gemeinsam aufgeteilt werden. Der Verbleib Deutschlands in der Nato war sowieso Voraussetzung.

Bevor jedoch irgendeine Vertiefung der EU Realität werden sollte, durchdrang das deutsche Finanzkapital ökonomisch die Staaten Polen, Ungarn, und die Tschechoslowakei (bis 1993, dann gespalten in Tschechische und Slowakische Republik), schuf damit Fakten und setzte anschließend die Osterweiterung der EU durch - mit der bekannten Drohung des Alleinganges*: „Ohne ein solche Weiterentwicklung der (west) europäischen Integration (… könnte) Deutschland aufgefordert werden oder aus eigenen Sicherheitszwängen versucht sein, die Stabilisierung des östlichen Europas allein und in traditioneller Weise zu bewerkstelligen.“14

Noch bevor aber die Osterweiterung zum europäischen Thema wurde, nahm sich die Kohlregierung des Südostens an. Jugoslawien, dieser Sperrgürtel gegen den deutschen Drang nach Südosten, sollte zerschlagen werden. Die Lostrennungsbestrebungen von Kräften in Kroatien und Slowenien wurden von Anfang an von deutschem Personal unterstützt und die beiden Staaten gegen den Willen Frankreichs und Englands im Alleingang Ende 1991anerkannt. „Serbien muss in die Knie gezwungen werden“ erklärte dann 1992 der damalige Außenminister Kinkel und trieb so die Zerschlagung Jugoslawiens weiter voran bis zum Einsatz der Nato 1999, dem ersten Krieg in Europa seit 1945. Und das erste Mal seit der Vertreibung der faschistischen Wehrmacht durch die jugoslawischen Partisanen trampelten wieder deutsche Soldatenstiefel in diesem Land herum. Nicht nur die Nachkriegsordnung nach dem 2. WK, sondern auch gleich noch die nach dem 1. WK wurde so revidiert.

Die mit 1990 begonnene Neuaufteilung der Welt zeigte sich jedoch sofort 1990 auch in einem anderen Krieg. Die US-Regierung Bush machte klar, dass sie an ihrer Führungsrolle trotz der Veränderungen nicht rütteln lassen wollte und begann den 2. Golfkrieg gegen den Irak (nach dessen Überfall Kuwaits), also dort, wo einst die Bagdad-Bahn hinführen sollte. Nun war das sicherlich nicht nur gegen den dt. Imperialismus, Iraks wichtigstem Handelspartner, gerichtet, sondern auch gegen Russlands Einfluss in dieser geostrategisch wichtigen Region und die Interessen des französischen Ölkonzerns Total. Aber der dt. Imperialismus spielte dabei notgedrungen eine wesentliche Rolle, gab es doch nicht nur enge Beziehungen Deutschlands zu diesem Land, sondern auch zum Iran. Beim 3. Golfkrieg 2003 zeigten sich die Widersprüche dann bereits sehr deutlich: Frankreich, Deutschland und Russland verweigerten den USA die Zustimmung. Die Widersprüche zwischen den imp. Staaten im Kampf um Einflusszonen und Rohstoffe verschärften sich also, was sich auch in den vielen Kriegen seither manifestiert: Irak, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien.

Es offenbarten sich dabei allerdings auch die stets vorhandenen, mal mehr, mal weniger offen ausgetragenen Widersprüche innerhalb der EU. So unterstützte Großbritannien, in der Regel eh in engem Bündnis mit den USA, den Krieg gegen den Irak ebenso wie z.B. Polen, das die deutsche Übermacht und eine deutsch-russische Zusammenarbeit auf seine Kosten fürchtete.

Auch die Spaltung innerhalb der EU war nicht mehr zu kitten. Ganz im Gegenteil, sie vertiefte sich

Diese Konkurrenz innerhalb der EU zwischen auf der einen Seite Großbritannien, auf der anderen Seite der Achse Berlin – Paris manifestierte sich auch auf der Ebene der Monopole. So ist der um die Jahrtausendwende geschaffene Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus, damals noch EADS, ein im wesentlichen deutsch-französisches Monopol, ja so etwas wie ein Kartell, in den sich deutsche und französische Luftfahrt und Rüstungskonzerne zu jeweils gleichen Anteilen zusammengeschlossen haben. Erklärtes und inzwischen auch erreichtes Ziel, war es, gegen die US-amerikanische Boeing anzutreten und sie zu überflügeln. Als es allerdings ein gutes Jahrzehnt später darum ging, zusätzlich die britische Aerospace in dieses Bündnis einzuschließen, was, so sollte man denken, doch ein wesentlicher Vorteil im Kampf gegen die us-amerikanische Konkurrenz gewesen wäre, scheiterte dies am Einspruch der Bundesregierung. Denn damit wäre ja in diesem Monopol auch eine deutsch-britische Mehrheit gegen die deutsche möglich geworden. Doch eine Entente cordiale, auf Konzernebene wie auch auf staatlicher Ebene, sollte auf jeden Fall verhindert werden. Man sieht schon, dass all die bekannten Widersprüche sich auch innerhalb der Bündnisse, die ja tatsächlich einen Unterschied zu der Situation vor 1945 darstellen, dort auch weiter vorhanden sind und mal mehr, mal weniger scharf aufbrechen bis dahin, dass sie das Bündnis sprengen, wie der Austritt Großbritanniens zeigt.

Dass es soweit kam hat damit zu tun, dass trotz bzw. mit Vertiefung der EU, mit der Einführung des Euro als Konkurrenzwährung zum Dollar, an der Großbritannien nie teilgenommen hat, eine hegemoniale Stellung des dt. Imperialismus nicht nur nicht verhindert werden konnte, sondern er diese in der EU noch ausweiten konnte. Besonders deutlich wurde das dann in der sog. Schulden und dann Eurokrise ab 2010, in der der dt. Imperialismus ganze Staaten ins Elend diktierte und es ihm gelang, die Folgen der Krise auf die anderen EU-Staaten abzuwälzen.

Bevor ich nun zum Ende komme, noch einmal kurz zurück zu Russland. Es gab vor allem ab 2000, nachdem die russische Bourgeoisie mit Putin begonnen hatte, Wirtschaft und Staat zu reorganisieren und den Ausverkauf seiner Reichtümer zu stoppen, was v.a. die us-amerikanischen Ölmonopole betraf, eine wachsende Wirtschaftsbeziehung zwischen der BRD und der Russischen Föderation. Doch gleichzeitig sollte der Einfluss Russlands weiter zurückgedrängt werden, worin man sich mit den USA durchaus einig war. Von Seiten Deutschlands im Verbund mit Frankreich aber sollte das vor allem mit Hilfe der EU-Assoziierungsabkommen geschehen, also dem Versuch, Staaten wie die Ukraine und Georgien, aber auch Syrien in die eigene Einflusszone einzubinden. Der US-Imperialismus dagegen wollte sowohl die Ukraine wie auch Georgien in die Nato aufnehmen, was bis heute vor allem am Einspruch Deutschlands scheitert. Die Verhandlungen mit Syrien wurden bereits 2009 von Seiten der syrischen Regierung abgebrochen. Dem bereits fertigen Vertragspaket mit der Ukraine verweigerte dann der damalige ukrainische Regierungschef Janukowitsch die Unterschrift im Herbst 2013 mit den bekannten Folgen: Massive deutsche Unterstützung der Maidan-Unruhen, Sturz der ukrainischen Regierung mit Hilfe von Nachfolgern der faschistischen Kollaborateure während des 2. WK. Russland reagierte mit dem Anschluss der Krim an die Russische Föderation und Unterstützung der Kämpfe in der Ostukraine, die gegen die Einbindung in das EU-Bündnis geführt wurden und eigene Republiken aufbauen wollen. Die russische Regierung unter Putin machte spätestens ab diesem Zeitpunkt klar, dass sie diesen Versuchen der eigenen Zurückdrängung und Schwächung nicht mehr tatenlos zusieht. Eine weitere Aufteilung Russlands ohne militärische Gewalt wird dadurch zunehmend unwahrscheinlicher.

Auch wenn als Antwort darauf sowohl die us-amerikanische, wie die deutsche Regierung nach Sanktionen zur Bestrafung dieses ungebührlichen Benehmens Russlands riefen – hinter den Kulissen hatte die Merkel-Regierung alle Hände voll zu tun, dass diese Sanktionen sich möglichst wenig gegen deutsche Interessen in und mit Russland richten, also z.B. das Gasgeschäft ausgenommen wird, während die Obama-Regierung doch genau das Gegenteil wollte: Mit Russland auch den deutschen Imperialismus treffen, dessen zunehmende Stärke und dadurch ökonomisch und politisch errungene Machtposition nicht nur auf Kosten der europäischen Konkurrenten geht, sondern zwangsläufig auch die Stellung des US-Imperialismus bedroht.

Ich gehe nun nicht mehr auf die VR China und das Verhalten der imperialistischen Mächte gegen sie ein, wir haben schon in den vergangenen Tagen ausführlich darüber gesprochen, sondern komme zum Schluss.

Albert Norden schreibt in seinem Buch „Lehren der deutschen Geschichte“ zu der Situation zwischen den beiden Weltkriegen: „Daß sie (die Siegermächte nach dem 1. WK. G.A.) mit ihrem Verhalten zwischen 1918 und 1933 gleichzeitig die Konkurrenz gegen sich selbst hochzüchteten und den deutschen Imperialismus in die Lage versetzten, sich abermals waffenklirrend zu erheben, zeigt nur die Widersprüche in der Politik des internationalen Finanzkapitals und seine Unfähigkeit zur friedlichen Organisierung der Welt.“15 Auch wenn wir nicht wissen, wer sich als erster, wann, in welchem Bündnis und gegen welchen Staat im Kampf um die Weltherrschaft waffenklirrend erheben wird: die Widersprüche in der Politik der Monopolbourgeoisie und ihre Unfähigkeit zur friedlichen Organisierung der Welt treten heute so deutlich zu Tage, wie damals.


  1. „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, LW Bd.22, ebd. S.257 

  2. Ebd. S.300 

  3. Entwicklung des Außenhandel siehe Albert Norden, Lehren deutscher Geschichte S. 43

    Land 1873 1913 %
    England 12,6 Mrd.Mark 24,1 91,1
    Deutschland 6,0 20,8 244
    Frankreich 6,0 12,2 104
    USA 4,7 17,6 270

  4. Kriegszielrichtlinien Bethmann Hollwegs vom 9.9.1914, zit. nach Reinhard Opitz, Europastrategien des deutschen Kapitals, Bonn 1994, S.217 

  5. „Zur Not geht es auch ohne Russland“, FAZ 24.6.1997 

  6. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Kapitel VIII, Dietz Verlag, Berlin 1967(Taschenbuchausgabe) S.31 

  7. ebd. S.33 

  8. Die Absprache war, dass sich Standard Oil aus dem Chemiegeschäft und die IG-Farben dafür aus dem Ölgeschäft heraus halten. 

  9. Norden, Lehren deutscher Geschichte, a.a.O. S.79 

  10. ebd. S.115f 

  11. „Welt“ vom 2.9.57 

  12. Noch ein paar Zahlen: Hatte die USA 1948 einen Anteil an allen Exporten von ca. 21,%, so fiel dieser bis 1983 auf rund 11%. Westdeutschlands Anteil dagegen stieg in diesem Zeitraum von gut einem Prozent auf 9% und der von Japan von einem halben Prozent auf 8 %. 

  13. zit. nach Arbeiterpolitik, 4,5/89 

  14. Schäuble/Lamers für die CDU/CSU Bundestagsfraktion, 1.9.1994 

  15. Norden, a.a.O. S.118